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Ausstellung A24 Galerie, Bergisch Gladbach, am 2.6.2013
KAMMERSPIELE III, "Die Reanimation der Romantik im XXI. Jahrhundert" Der in Düsseldorf lebende Thomas Hugo erscheint dem Betrachter seiner Plastiken und Bilder zunächst unbändig. Denn er ist ungemein assoziativ und enorm fleißig. Die Direktheit und die Sinnlichkeit der Formen und Farben, die Verschiebungen von Wirklichkeiten und Perspektiven, sind seine Parameter. Hugo spricht Gefühle und Sehnsüchte nach Weite an, nach Aufbruch. Seine künstlerischen Visionen reichen vom Amazonas bis zur Elbe. Ihm gefällt es, wenn Betrachter leicht lächeln vor den verklausulierten Vertretern der Spezies Mensch bis hin zu Moralaposteln. Einer ist Till Eulenspiegel, den er nostalgisch hin und wieder in seinen Werken zitiert. Erkennbar bleibt die liebevolle Betrachtung seiner Protagonisten, und die Hinwendung zum Gesamtereignis. Gerade durch sein heftiges phantasievolles Einwirken werden seine Werke zu begehrten Objekten und Unikaten. Vorzugsweise mit gebrochenem Sperrholz, doch nutzt Hugo ebenso raffiniert, gefundene, natürliche Arbeitsstoffe (auch vorzugsweise Holz). Er arbeitet mit dem Material, aus dem von jeher Schiffe gemacht wurden, einmal vor längerer Zeit. Es wäre vorschnell, Thomas Hugo als einen künstlerisch emsigen Spaßmacher zu verstehen. Dazu weiß er zuviel von den Schräglagen des Lebens, und so ist er daran interessiert, unterschiedliche Gemüts- und andere Lagen auszuloten. Die großen kompakten Arbeiten sind rundherum zu betrachten, die Vorderseite und die Hinterseite sind Hauptansichten, je nach gewünschter Aussage. Das "Narrenschiff", ist vollgepfropft mit Reisenden, etwa dem Papst, mit Entourage. Da fehlt auch nicht der bereits zitierte Eulenspiegel, gewissermaßen auch ein Alter Ego, das recht gut austeilen kann. Beachten Sie den hohen "Nischen-Till" im Flur. Geschichtenerzählen ist bei Hugo angesagt. Vom gar nicht einsamen Leuchtturm, (Irrlicht), von dem, der ein Schiff im Kopf hat oder umgekehrt, doch begeistert unterwegs ist. Die "Reisetage" benannten Bilder, zeugen teilweise von schwankendem Boden, vor Augen die rettende Hallig, wenn ein Sturm aufkommt. Es ist thematisch viel Wasser um die Arbeiten des Künstlers. Sehen Sie dazu die farbig zartgetönten "Inseln", am schneeweißen Wandmeer, mit dem Hauch eines leichten Traums. Das mag daran liegen, dass der Künstler viele Aufenthalte in einem Lauenburger Atelier, direkt an der breiten Elbe, für sein Gestalten auserkoren hat. Marise Schreiber, Kunstkritikerin Auszug Rede, 2.6.2013 Direkt zu Anfang sei gesagt: Thomas Hugo findet kein Ende. Er will es nicht, und er kann es auch nicht. Denn für ihn ist das Leben bunt und unerschöpflich. Und das möchte er auf seine Weise mitteilen. Man findet in Hugos Werken keine Referenzen oder Bezüge zu Stilrichtungen – es gibt nur seine Art, die Welt zu sehen, zu kommentieren, zu verarbeiten und spielerisch neu zusammenzusetzen. Nicht mit dem Ziel, etwas zu erklären. Ganz im Gegenteil, Hugo gibt gerne auch mal die Kontrolle ab und sieht sich selbst als Werkzeug der Welt, die da gerade vor ihm entsteht. Bevor der Betrachter es tut, taucht er selber in sie ein, lässt sich treiben, nur, um die so gewonnenen Eindrücke wieder in diese Welt einfließen zu lassen. So entstehen vielschichtige Werke, die wirklich von allem inspiriert sein können, was Hugo bewegt oder erlebt: Politik, Zeitgeist, Zwischenmenschliches, Gefühle und Schokotörtchen. Elmar Gerlach, Freund und Sammler |